Kirchengeschichte
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Entstehung der Kirche
Zur Entstehung unserer Kirche erzählt man sich folgende Legende die in eine Zeit vor über tausend Jahre zurück geht: „Danach soll an der Stelle, an welcher heute unsere Kirche steht, in grauer Vorzeit, ein missionierender Geistlicher von den Slawen erschlagen worden sein. Zum Gedenken oder an seiner Grabstelle wurde eine kleine Kapelle erreichtet."
Es gibt Überlegungen ob dieser Mord im Zusammenhang mit dem Bischof Arno von Würzburg steht, der um das Jahr 892 von Slawen erschlagen worden sein soll. Dazu gibt es auch Behauptungen, dass sich im Altarbereich der Kirche eine Gruft befinden soll.
Fakten und Jahreszahlen zur alten Geschichte unserer Kirche sind nur sehr spärlich vorhanden. Für den größten Teil dieser Fakten gibt es keine genauen Quellen.
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1521
Vermutlich starb der letzte römisch-katholische Ortsgeistliche von Rödlitz um das Jahr 1521. Laut der "Neue sächsische Kirchengalerie" von 1910 hieß er Barthel König. Nach seinem Tod war die Pfarrei bis zur Einführung der Reformation ohne Pfarrer.
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1542-1546
wurde die Reformation in Schönburgischen Gebieten eingeführt. Unsere Kirche wurde 1546 eine Evangelische Gemeinde und zugleich eine Filialkirche von Lichtenstein. Rödlitz war ab diesem Zeitpunkt keine eigenständige Gemeinde mehr. Betreut wurde die Gemeinde vom Lichtensteiner Pfarrer oder Diakon.
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1695
Die ab 1695 vorhandenen Rechnungsbücher geben einen kleinen Einblick in die (Bau)Tätigkeit der Kirchgemeinde.
1695 neue Glockenschränke für die mittlere und die große Glocke im Turm
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1696/1697
Die Kirchenhalle wurde mit gut 400 Ziegelsteinen neu gepflastert. Zwei neue Weiberbänke wurden angenagelt.
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1701/1702
Der alte Altar wurde abgerissen und ein neuer Altar von einem Tischler aus Lößnitz gebaut. In der Kirche wurde ein Bild angebracht, welches von einem Künstler aus Chemnitz gemalt wurde. Ein neuer Beichtstuhl, ein neuer Predigtstuhl wurde eingemauert. Die Decke im Inneren der "Vorkirche" wurde neu gestaltet mit Vergoldungen von einem Maler"
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1715
Kirche wird renoviert und ausgebessert
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1724/1725
Bau eines Thorhauses. Die Kirchenhalle wurde renoviert. Vermutlich handelt es sich um das Häuschen direkt am Eingangsbereich zum Friedhof (siehe Foto). Dieses Haus wurde bis 1990 als Toilettenhäuschen benutzt und abgerissen.
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1734/1735
Eine mittlere Glocke wurde in Zwickau gegossen. Diese Glocke ist heute nicht mehr vorhanden.
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1740/1741
Am Kirchengebäude und am Turm wurde allerhand ausgebessert
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1743/1744
Es wurde Holz für den Orgelchor gekauft. (ein erster Hinweis auf ein vorhandenes Instrument). Die Turmhaube wurde abgetragen und ein neuer Turm gebaut von Jeremias Meyer aus Hartenstein.
August Siegert aus Schneeberg macht einen Aufriss für eine neue Kirchenhalle. Die alte Kirchenhalle wird danach abgerissen und neu erbaut. Dazu verwendete man Bruchsteine, 800 Ziegel, 220 Truhen Schiefer aus Affalter. Turmknopf und Fahne werden mit dem Gold von Golddukaten vergoldet. Am 16. Dezember 1744 wird der Turmknopf versiegelt und am 18. Dezember 1744 aufgesetzt.
Diese Jahreszahl steht heute noch auf der Wetterfahne des Kirchturms.
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1863
In den Jahren 1838 bis 1845 vergrößerte sich die Gemeinde immer mehr. Der damalige Pfarrer Jaspis stellte fest: "Die Kirche ist zu klein."
So wurde das Gotteshaus vergrößert. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten, stemmte die Gemeinde dieses Projekt. Am 06. Mai 1863 wurde der letzte Gottesdienst in der alten Kirche gefeiert. Am 19. Mai 1863 wurde der Grundstein gesetzt. Eingeweiht wurde die neue Kirche - so wie sie heute noch vorzufinden ist - am 26. Oktober 1863 -
1885
Im Jahr 1885 wurde Rödlitz wieder eine eigenständige Kirchgemeinde. Der erste eigenständige Pfarrer von Rödlitz war Gustav Friedrich Keil, ein Sohn des großen Theologen Prof. Dr. Karl Friedrich Keil.
Die ersten Pfarrer von Rödlitz bewohnten das von der Kirchgemeinde erworbene Pfarrhaus unweit der Rödlitzer Kirche. -
1907-1929
In den Jahren 1907-1929 gab es immer wieder kleinere Veränderungen. So erhielt die Kirche 1907 ein neues Geläut. 1909 wurde eine Niederdruckdampfheizung eingebaut. 1910 erhielt die Kirche elektrisches Licht. 1912 wurde die Kirche "geschmackvoll" erneuert, innerlich und äußerlich. 1929 baute man eine neue, pneumatische Orgeln ein, welche von Orgelbaumeister Arno Voigt aus Bad Liebenwerda erbaut wurde.
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1952-1962
Im Jahr 1952 wurde das Innere der Kirche renoviert und im Juni 1953 wurde der Putz in Ordnung gebracht.
In den Jahren 1958 bis 1959 wurden zwei Großraumöfen angeschafft und in der Kirche aufgestellt. Durch diese Öfen war es möglich, die Kirche auch in den kälteren Monaten zu nutzen. -
1963
Aufgrund des 100jährigen Kirchenschiffjubiläums 1963 wurde das Gotteshaus vollumfänglich erneuert. Neue Altarfenster wurden eingebaut, das Kircheninnere bekam einen neuen weißen Anstrich mit dezent goldenen Zierleisten. Das Geläut der Kirche wurde elektrifiziert und die Turmuhr wieder gangbar gemacht.
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1995-2000
Nach 1990 war die Rödlitzer Kirche in einem sehr schlechten, baulichen Zustand. Dank großem Einsatz verschiedener Rödlitzer Einwohner, dem Kirchenvorstand un nicht zuletzt unserer Pfarrer, konnte die Kirche ab dem Jahr 1995 umfassend renoviert werden.
Im Oktober 1995 begann man mit den Türen und Fenstern der Kirche. Es schlossen sich umfangreiche Sanierungsmaßnamen an. So wurde die Kirche umfassend trocken gelegt, das Dach und der Kirchturm wurde grundhaft rekonstruiert und verstärkt. -
2004
Im Jahr 2004 wurde unsere Kirche im Außenbereich saniert. Der alte Putz wurde abgehackt, die Kirche neu verputzt und neu gestrichen.
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2010
Mit der Innenrenovierung in den Jahren 2009-2010 fanden die Sanierungs- und Rekonstruktionsarbeiten an unserer Kirche ihr Ende. Zum Pfingstfest am 23. Mai 2010 wurde die Kirche in einem Festgottesdienst von Pfarrer Volkmar Sänger + wiedergeweiht.